In 9 Schritten Renderings selber machen
Viele Kunden denken sicher darüber nach, Renderings selber zu machen. Das ist auch in Ordnung, da Renderings teuer sind und für viele die Kosten wahrscheinlich vorerst nicht so recht überschaubar sind. Ich bin selber Fotograf und habe mich die letzen 10 Jahre in dass Thema CGI eingearbeitet – heute macht es meinen Umsatz zu 99 % aus.
Jedoch haben sich heute im Bereich Rendering einige Dinge geändert. Was habt ihr ein Glück 🙂
#1 Dein Rechner ist sozusagen deine Kamera - mehr oder weniger
Ja – hört sich komisch an – aber ohne einen Rechner (PC oder MAC) gibt es keine Renderings. Du brauchst einen PC / Mac, und eine Software. Den Rechner hast du schon? Sehr gut! Jedoch würde ich hierzu gerne etwas schreiben: Ich habe angefangen mit einem Mac Pro 1,1 war dass glaube ich – ein Dual Xeon. Hört sich gewaltig an. War es damals sicherlich auch – wobei – ich hatte dieses Gerät auch schon gebraucht gekauft. War also auch damals definitiv nicht „up to date“. Auf jeden Fall habe ich damit meine ersten Intensiven Render(nächte) und Erfahrungen gesammelt.
Und es war – langsam – langweilig – nervtötend. Rendering bzw die Renderzeit wird massgeblich und nach wie vor von der Leistung des Computers bestimmt.
Was heißt dass für dich? Für 600 Euro circa – bekommst du heutzutage einen PC (kein Mac, da teurer) der definitiv über jeden Zweifel erhaben ist und für die ersten Rendererfahrungen Spass bringen wird. Ich möchte hier KEINE Debatte um dass bessere Betriebssystem lostreten – es ist lediglich so, dass ein Mac von der Hardware her vom Preis / Leistungsverhältniss deutlich teurer ist.
#2 Mein Hardware - Tipp Stand Juni 2020
Hier gibt es natürlich Optionen ohne Ende. Hardware ändert sich auch schnell bzw es gibt ständig neues. Was nicht heißt, dass ältere Komponenten automatisch schlecht sind. Ich habe zum Beispiel einen Intel 5960x Komplettgerät mit 1070 Geforce letze Woche in Ebay Kleinanzeigen für schlappe 550 euro gesehen. Dass ist ein Gerät von Q3 2014 und auch noch bei mir im Einsatz. Damals hat alleine der Prozessor schon 1000 euro gekostet.
Aber jetzt: Meine Hardware Empfehlung ist AMD Ryzen 3600 zb für unter 200 euro ein x470 Mainboard mit 3 GPU Steckplätzen und mindestens 32 GB Ram. Ein Netzteil mindestens 850 Watt (Corsair zb)
Wenn ich dass alles in den Warenkorb packe bin ich mit Prozessor 32 GB Ram MSI x470 Gaming Plus und Montage bei gerade mal 436,-
Fehlen natürlich noch Gehäuse und SSD – aber das findet ihr ja auch so.
Grundsätzlich sind die AMD Prozessoren von der Preis / Leistung her wirklich weit weg von den Intel’s. Da lohnt es sich, auf einen AMD umzusteigen. Besonders ist da auch noch mächtig „Luft nach oben“ falls der Prozessor später erweitert werden soll zb mit einem 3950 x der ja wirklich Brachiale Leistung bereit hält. Specs, Vergleiche etc findet ihr zu genüge im world wide web.
#3 Software? Cinema 4d, Blender, maya, 3dsmax? ...
Hier kommen wir an einen Punkt, der sicherlich Typenabhängig ist. Und natürlich auch eine Frage des Budgets. Wer natürlich kein Geld für eine Software ausgeben möchte kommt um Blender nicht drum herum. Die Community um dieses Programm ist Riesig und die Optionen sind umfangreich. Sehr umfangreich sogar.
Ich habe an einem Punkt mit CGI angefangen, an dem Blender für mich zu diesem Zeitpunkt rein Optisch eher unübersichtlich ausgesehen hat. Als Student habe ich mir damals eine Kostenlose 1 Jährige Lizent für Cinema 4 D besorgen können – und ich bin auch dabei geblieben. Aber dass ist – wie gesagt – wirklich Geschmackssache. Da gilt Ausprobieren (Testversion zb) und Präferenzen kennen lernen. Ich habe auch sehr viel mit Maya gearbeitet (Autodesk Maya) bin aber zugegeben ein Cinema 4D Fan. Demnach ist meine Einschätzung nicht ganz Neutral.
#4 modeling lightning shading - ich verstehe gar nichts?!
Ganz ehrlich – lass dich nicht verunsichern. 3D Software sind riesige Pakete mit einem Umfang, den man ganzheitlich wahrscheinlich nie verstehen wird. Wichtig ist – eigentlich dass wichtigste ÜBERHAUPT. – Was möchte ich erreichen? Wozu möchtest du 3D Einsetzen
Ich habe lange und viel Zeit damit verbracht, eine Anwendung für 3D zu finden. Ich könnte auch sagen, ich habe sehr viel Zeit verschwendet – auch wenn ich dass damals nicht so gesehen habe. Aber wie gesagt: Dass wichtigste ist, dass Ziel im Auge zu behalten. Erst dann wirst du die Richtigen Informationen erhalten, wie du zum Ziel kommst.
#5 Fotografie ist dein Hobby? Dein Beruf? Umso besser, hier einzusteigen
Ich bin auch Fotograf – eher gesagt war ich es. Heute nenne ich mich „Visual Artist“ ein Begriff, der eher im englischsprachigen Raum bekannt ist. Aber die Grundregeln der Fotografie helfen mir immer wieder, 3D besser zu verstehen.
Camera: Ist allgegenwärtig in jedem 3D Programm. Du wirst hier die gleichen Parameter finden wie an deiner Kamera. Zeit, Blende, Belichtung.
Licht: …und Schatten. Sind im CGI ebenfalls notwendig, um Bilder zu erstellen. Du wirst hier eine sog. HDRI Beleuchtungsumgebung finden. Dass ist eine 360 grad „Umgebung“ die Beleuchtungsinformationen bereit hält. Diese kannst du sogar mit deiner Kamera (und einem Pano Adapter) selber erstellen.
Studiolicht: wirst du ebenfalls finden. Jede Software beinhaltet Lichtquellen, wie sie sozusagen im Fotostudio vorkommen. Mein Tipp: Arbeite immer in der Realen größe. dh 1 Meter in Realität sollte auch 1 Meter in der Virtuellen Realität sein
#6 Woher bekomme ich 3D Modelle?
Der Titel ist ja „Produktrenderings selber machen“. Demnach würde ich erstmal davon ausgehen, das du als Firma zb. mit CAD Daten arbeitest – oder deine Mitarbeiter mit CAD arbeiten. Hier würde ich ansetzen. Gibt es Bauteile / Konstruktionsdaten, die möglicherweise für ein Rendering in Frage kommen, da sie auf der Homepage gebraucht werden? Gängige Daten in CAD Form sind oftmals .step dateien. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dieses Format nicht dass beliebteste Format für uns 3Dler ist – jedoch lassen sich diese Files immerhin inzwischen mit Cinema einlesen und verarbeiten. „Früher“ bin ich den umweg über eine weitere Software gegangen und habe die Dateien als FBX exportiert.
Einfacher wäre es aus solid works oder ähnlichem direkt ein fbx herauszuholen – wenn dass den überhaupt möglich ist. Da kenne ich mich gar nicht mit aus….
#7 Mein Objekt ist grau
Glückwunsch – du hast eine CAD Datei importiert. Was dass Programm meistens aber nicht kennt, sind die passenden Materialien. Dh die müssten erstellt werden!
Blender arbeitet zb mit der „Cycles“ Render Enginge – Jedes Programm nutzt in der Regel seine eigene Render Engine. Eines sei vorab gesagt. Egal ob Cinema 4d (physical renderer) oder Blender mit der Cycles Engine usw… mit allen lassen sich beeindruckende Ergebnisse erzielen. Mein Tip: Materialien existieren auch schon zu genüge. Entweder in der Programm – Datenbank danach suchen oder mal die suche in Google und für dein Programm ein paar Materialen von anderen Usern nutzen. Dass erspart sehr viel Zeit am Anfang und der Einstieg wird hier wesentlich entspannter.
#8 GPU oder CPU Rendering
Bei #2 habe ich ja auf einen PC Tip hingewiesen. Und bewusst auf ein Mainboard mit mehreren GPU Steckplätzen empfohlen. Grundsätzlich wird bei einer Renderenginge zwischen GPU und CPU Unterschieden. Was heißt das? Erstmal nur folgendes: Rendert mein Bild auf der CPU oder auf meiner Grafikkarte. Über den Kauf einer Grafikkarte hatte ich bisher nicht gesprochen, da dass in Bezug auf GPU Rendering meiner Meinung nach ein Signifikant wichtiger Posten wird. GPU Rendering ist zb Octane (Otoy) oder Redshift. Natürlich gibt es noch viele weitere GPU Engines, eine in C4d integrierte nennt sich „Pro Render“.
Ich nutze Octane. Dass ist ein Zusätliches Plugin und nur käuflich erhältlich. Meine Einschätzung nach ist Octane leicht zu erlernen. Es gibt „live“ Feedback – was dass Rendern wirklich revolutioniert. dh. du hast deinen Viewport und eine Live Render Ansicht. Du kannst deine Lichter setzen und direk sehen, was passiert bzw wie dein Render-Ergebniss aussehen wird.
Diese Technik bei Octane funktioniert NUR mit Nvidia Grafikkarten. Aktuell sind die RTX 2000er aktuell – die RTX 3000er werden schon bald folgen. Die Kosten für eine Grafikkarte sind als Separat anzusehen, wenn man in GPU Rendering einsteigen möchte. Ich Empfehle, erstmal ein bisschen CPU Rendering – Erfahrung zu sammeln. Zb mit dem Physical Rendering in cinema 4d. Da entstehen erstmal keine Zusätzliches Kosten und die Qualität ist auch stark skalierbar.
#9 Endlich mein erstes Rendering. Nun kommt die Bearbeitung
Jawoll! Du hast ein Rendering erstellt – wunderbar! Nun geht es an die Bearbeitung. Ebenso wie Fotografie wird auch bei Renderings durchaus viel bis sehr viel Nachbearbeitet. Meistens geht es darum, dem Bild mehr „Realismus“ hinzuzufügen. Wenn es denn nötig ist. Im Fotorealistischen Sinne lebt ein Bild auch von unreinheiten. Ein Rendering ist eher Perfekt – zu Perfekt. Wenn es aber nicht direkt Fotorealistisch sein muss, sondern erstmal ein schöner start in Sachen ergebnissorientiertem Rendering ist, würde ich vom Fotorealismus erstmal etwas Abstand nehem – das kommt mit der Erfahrung. Stilvolle Renderings gibt es auch ohne allzusehr Fotorealistisch wirken zu müssen. Sketch and toon zb. bringt die Vielfalt des Grafischen Renderings mit sich. Viel Spass!
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